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Jens Kraft




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  Niedriglohn und Schulden 

Die Schulden werden im unteren Artikel nicht explizit erwähnt. Als "junger Vertreter" unserer Bevölkerung machen mir die Schulden aber schon siet der Zinsenszinsrechnung in Klasse 7 1995 einen Kopf. Auch wenn es da 9% auf 10jahre Bundesschatzbriefe gab


Denn unser Primärsaldo (vor Zinsen der Schulden) liegt bei ca. +45 Mrd Euro in den letzten Zehn Jahren.
Einnahmen ca 480Mrd, 435Mrd Ausgaben im Jahresetat.

Nach den Zinsen ists aber negativ, das heisst es geht weiter "abwärts".

Besonders bedenklich ist, dass nach den Immobilienkrisen und Griechenland mal wieder n paar Hundert MIlliarden dazukamen.

Die Pro Kopf verschuldung ist 10mal höher als in Finnland, die haben ein ähnliches Einkommen pro Nase.




Blieb da noch die Subventionierung (Teilzeit) zur Wirtschaftskrise, die die Unternehmen unterstützten, qualifizierte Arbeitskräfte zu halten, sodass der Aufscwung in Deutschland weltweit vorbildlich waren.




Die Arbeitsmarktreform wurde hochgelobt, jeder weiss es.


Doch darin heisst es:

(oder lest direkt den ganzen Artikel:
[URL]http://www.heise.de/tp/artikel/36/36395/1.html[/URL])



Es wurden also seit 1995 auch in der Exportindustrie keine neuen Arbeitsplätze geschaffen, sondern es gingen sogar sehr viele verloren. Trotz Lohnzurückhaltung.

Man muss bezweifeln, ob die Lohnzurückhaltung überhaupt nennenswerte Auswirkungen auf den Export hatte. Der Anteil der Lohnkosten an den Gesamtkosten der Produktion beträgt in Deutschland im Schnitt unter einem Viertel (im Maschinenbau etwas mehr, in Branchen des verarbeitenden Gewerbes etwas weniger). Es kann sich jeder ausrechnen, wie stark Lohnsenkungen sein müssen oder wie hoch Lohnerhöhungen, um sich merklich auf den Preis deutscher Produkte auf dem Weltmarkt auszuwirken.

Es ist außerdem fraglich, ob denn deutsche Produkte weltweit primär über den Preis ihre Abnehmer finden. Als der Euro eingeführt wurde, stand sein Wert lange pari zum Dollar oder leicht darunter. Dann begann 2003 ein Euro-Höhenflug, so dass der Euro zwischenzeitlich einen Dollar fünfzig kostete, also um die Hälfte mehr als sein ursprünglich angepeilter Wert. Der Höhenflug des Euro brachte eine Verteuerung deutscher Produkte auf dem Weltmarkt mit sich (selbst wenn man die verbilligten Importe berücksichtigt).

Dies hat die deutschen Exportwirtschaft aber keineswegs daran gehindert, gerade in jenen Jahren ihre Stellung auf dem Weltmarkt jenseits der Eurozone auszubauen. Selbst das Institut der deutschen Wirtschaft hält den Einfluss der Lohnzurückhaltung auf die Exportwirtschaft inzwischen für nicht entscheidend. Deutsche Produkte, sagt das wirtschaftsnahe Institut, verkauften sich über die Qualität und nicht über den Preis.



So,

schwächelndes Umland (Euroländer müssen sparen, wird sind Exportland).
Nicht billiger werdender Wechselkurs.
Konkurrenz aus China und Indien (QUalifikationen steigen dort).

Und sowieso negativer Bundeshaushalt.

Spraen geht nicht mehr,
Ankurbeln nutzt nichts mehr.


Was nun ?

15.02.2012, 17:31  
   
   

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