EOLC Forum - Jochen Rindt's letzter Sommer
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EOLC Forum » Jochen Rindt's letzter Sommer  
   
 
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Stephan Roesgen



Dabei seit: Juni 2005
Herkunft: Pulheim
454 Beiträge
  Jochen Rindt's letzter Sommer 

1. So, 29.8., 02.30 - 03.55 Uhr, 3Sat

2. So, 29.8., 21.45 - 23.15 Uhr, 3Sat


2 different dokus -
don't miss it - program your recorder


"mach alles stabil, ich nehme lieber 3 Kilo ab" sagte er zu Chapman, doch der hatte andere Prioritäten...

28.08.2010, 11:45  
Leon Forst




Dabei seit: April 2010
Herkunft: Deutschland/Bonn
357 Beiträge
   

danke Stephan

Gruß
Leon

28.08.2010, 11:46  
Uwe Kosubek




Dabei seit: Oktober 2007
Herkunft: (Nähe München)
438 Beiträge
   

Ich habe die Jochen-Rindt-Story gestern Abend gesehen und kann nur sagen, dass ich selten eine so starke und stimmungsvolle Dokumentation im TV gesehen habe. Diese Sendung ist absolut Pflicht für Rennsportbegeisterte und für GPLer allemal. Das Bildmaterial ist umwerfend, Nina Rindt und Bernie Ecclestone in den Interviews unglaublich prägnant, nix Showbusinness. Und wer mich jedes Mal umgehauen hat war Helmut Zwickl, der ein dermaßen begnadeter Journalist ist und einfach eine großartige Sprache hat. Nicht zu vergessen der unvergleichliche Heinz Prüller (Mein Gott, wir müssen Heiko Waßer ertragen, tu felix Austria!!!) und Lucky Schmidtleitner, Fernsehmacher, die den Sport wirklich leben und lieben. Und das ganze garniert mit Musik aus den 70ern, vorneweg "Child in time", das immer wieder unter den Bildern des fahrenden Jochen Rindt lief.

Es war eine im Prinzip unglaubliche aber wahre Geschichte aus den wilden Zeiten des Motorsports, in denen sich Konstrukteure "Labormäuse" (H.Zwickl) gesucht haben, um ihre Autos zu fahren. In denen sich die Fahrer Handzeichen gegeben haben, auf welcher Seite der Gegner vorbei kann. (Schumacher/Barrichello in Ungarn lassen grüßen.) Ein alter Sack wie der 44jährige Jack Brabham fährt nicht nur einfach so mit, sondern er fährt um die WM. Und ein Fahrer (J. Ickx) ist froh, dass sein Wagen im letzten Rennen einen Defekt bekommt, damit er bloß nicht Weltmeister wird, weil er meint, dass diesen Titel nur einer verdient hat: Der tote Jochen Rindt. Mir hat's 1 1/2 Stunden die Schuhe ausgezogen und am Ende hätte ich am liebsten losgeheult.

Ich glaub das Ding gibt's als DVD in der 3sat-Edition. Kostet 30 Euronen und ist jeden einzelenen Cent wert.

30.08.2010, 19:22  
Leon Forst




Dabei seit: April 2010
Herkunft: Deutschland/Bonn
357 Beiträge
   

Ja Uwe, bin ganz deiner meihnung, die Dukumentastion ist ausgezeichnet, wirklich gut gemacht

Gruß
Leon

30.08.2010, 19:28  
Herwig_Henseler




Dabei seit: Mai 2004
Herkunft: Großenkneten, zwischen Oldenburg und Bremen
1119 Beiträge
   

Yep, war klasse.

Bei Unfallszenen wurde leider immer wieder "Careful with that axe, Eugene" von Pink Floyd gespielt, so war der Song eigentlich nicht gedacht ... aber ansonsten alles sehr passende und zeittypische Musik.

Herwig

30.08.2010, 20:28  
Christian Hatzenbichler




Dabei seit: April 2008
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1610 Beiträge
   

Für alle, die es nicht gesehen haben und nun Lust haben, die Sendung wird am Donnerstag 02.09.2010 um 23.45 Uhr auf SWR nochmal gesendet...

LG, Hatzi

31.08.2010, 14:32  
Jörg Neufeld



Dabei seit: Januar 2009
Herkunft:
208 Beiträge
   

Zitat:
Mein Gott, wir müssen Heiko Waßer ertragen,...


...und den Kai. Ich erinnere mich noch schwach an Dieter Kürten im öffentlich rechtlichen. Sicherlich keine Offenbarung, aber immer noch besser als diese Komiker. Ich habe es eine zeitlang trotzdem angeschaut, aber mit zunehmendem Alter (meinem) wars irgendwann echt nicht mehr zu ertragen (Nikis' Halbschuhe mit Kordelsaum aus den 80ern ausgenommen )

01.09.2010, 00:07  
Uwe Kosubek




Dabei seit: Oktober 2007
Herkunft: (Nähe München)
438 Beiträge
   

Ich weiß nicht, ob es mal an der Zeit wäre einen Heiko-Waßer-Kai-Ebel-Gedächtnis-Thread zu eröffnen mit den gesammelten Peinlichkeiten. Sobald im Forum von der modernen F1 die Rede ist, beschwert sich irgendwer über diese Flaschen. Ich wollte die Pfeifen einfach aus meinem Leben ausblenden, aber kaum sehe ich mir ein Rennen an, bricht es wieder über mich ein. Dass die öffentlich-rechtlichen seinerzeit ihre Übertragungen wegen der Werbung auf den Rennwagen (Schleichwerbung!) eingestellt haben, ist ja aus heutiger Sicht ebenfalls kaum zu ertragen. Aber wenn Hr. Waßer in die Gratulation von Horner an Webber eine "gewisse Distanz" hereingeheimnist, um auf Teufel komm raus eine Pro-Vettel-Stimmung im Team auszumachen, dann sehne ich mir noch zehn Schleichwerbungsdebatten herbei ...

Aber was rege ich mich auf, wo doch die Rindt-Doku ein solches Highlight war. Muss ich mir das jetzt auch noch vermiesen lassen??? Nein!

Und ehrlich gesagt, ich fand Dieter Kürten eigentlich immer prima.

01.09.2010, 10:35  
Karl-Jürgen Hilger




Dabei seit: Juli 2006
Herkunft: Hamburg
1835 Beiträge
   

Ich war einige Tage unterwegs und hatte großes Glück, auf die Sendung aufmerksam zu werden und auch sehen zu können.

So wie Herwig ist mir die "Untermalung" der damaligen Todesfälle mit dem Schreien aus "Careful with that axe, Eugene" sehr negativ aufgefallen. Dafür könnte man den Verantwortlichen gut und gerne die "Goldene Ohrfeige" verleihen. Oder zumindest die Frage aufwerfen, ob die Verantwortlichen ihren Posten wirklich gewachsen sind.

Rindt und das Wunderauto Lotus 72 haben mich damals bei der Übertragung des GP von Deutschland voll erwischt. Es gab damals natürlich nicht so viele Kameraperspektiven wie heute, wo jeder Meter der Fahrer verfolgt wird, und so wartete ich jede Runde völlig gespannt darauf, wer wohl diesmal in Führung liegend aus dem Wald kommen und die Gegengerade richtung Start und Ziel heranrasen würde - der "lästige" Ickx mit seinem "blöden" Ferrari, oder "mein" Jochen mit diesem grandiosen Überauto vom anderen Stern.

Diese Gefühle kamen bei der Sendung wieder hoch - und nen Ferrari anfassen kann ich bis heute nicht...

Gruß
KJ

01.09.2010, 16:56  
Christian Müller



Dabei seit: Januar 2003
Herkunft: München
3864 Beiträge
   

Da der alte Thread schon ein paar Jahre alt ist, sei noch mal auf ihn verwiesen.

[URL=http://www.eolc.de/board/thread.php?threadid=3562&boardid=4]link[/URL]

Bilder, die mein Vater gemacht hat bei Jochen Rindts letztem Rennen, da war ich 2 (ob ich dabei war weiß ich nicht mehr)

01.09.2010, 17:36  
Uwe Kosubek




Dabei seit: Oktober 2007
Herkunft: (Nähe München)
438 Beiträge
   

Zitat:
Original von Karl-Jürgen Hilger
So wie Herwig ist mir die "Untermalung" der damaligen Todesfälle mit dem Schreien aus "Careful with that axe, Eugene" sehr negativ aufgefallen. Dafür könnte man den Verantwortlichen gut und gerne die "Goldene Ohrfeige" verleihen. Oder zumindest die Frage aufwerfen, ob die Verantwortlichen ihrem Posten wirklich gewachsen sind. ...
... der "lästige" Ickx mit seinem "blöden" Ferrari, oder "mein" Jochen mit diesem grandiosen Überauto vom anderen Stern.

Diese Gefühle kamen bei der Sendung wieder hoch - und nen Ferrari anfassen kann ich bis heute nicht...



Also über (Musik-)Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. Und vielleicht liegt es ja daran, dass ich den Titel und die LP ("Ummagumma") bis heute nicht kannte (download läuft). Aber ich fand die Musik durchaus passend. Und wegen dem einen Titel die Verantwortlichen komplett in Frage zu stellen, KJ, da war doch noch ein bisschen mehr, als ein Pink-Floyd-Titel.

Allerdigs muss ich auch gestehen, dass für mich der Ickx-Ferrari auch der Rennwagen war, der mich bis heute zum Ferrarifan gemacht hat, weil ich den als junger Mensch einfach am allerschönsten fand.

Tja, so kann's gehen.

01.09.2010, 19:59  
Karl-Jürgen Hilger




Dabei seit: Juli 2006
Herkunft: Hamburg
1835 Beiträge
   

Den 70er Ferrari (und nicht nur diesen) finde ich auch sehr schön, Uwe. Aber sag' das mal einem 12-jährigen, der seinem Wunderauto die Daumen drückt, während es von eben diesem Ferrari "bedroht" wird.

Ich finde es ja selber ziemlich amüsant, daß mir seither der emotionale Zugang zur großen Ferrari- Fangemeinschaft verwehrt geblieben ist.

Auch was Pink Floyd angeht wollte ich niemandem auf die Füsse treten. Wenn ich recht erinnere wurde das erwähnte Schreien aus dem Musikstück herausgefiltert und den Szenen mit Todesfällen unterlegt. Dieses Schreien paßt zu traurigen F1-Unglücken genausowenig wie Rülpsen. Für Folter, Mord und Handabhacken paßt es dagegen sehr. Daher ist dies für mich auch keine Frage des Musikgeschmacks, zumal es auch nur um ein Schreien geht.

Bin gespannt, was Du sagst, Uwe, wenn Du nach dem Download dieses Schreien nochmal hörst. Ist es wirklich das, was man mit den traurigen F1-Unglücken verbindet?

Danke, Christian, für den Link!

(Oh shit, wenn Danilo von meiner Ferrari-Phobie liest kann ich einpacken .... daran hätte ich vorher denken sollen )



KJ

01.09.2010, 23:01  
Uwe Kosubek




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Zum 70er Ferrari: Hätte man mir damals gesagt, dass Jochen Rindt in dem anderen roten Auto sitzt, hätte ich mir die Mitgliedschaft bei den Ferraristi noch einmal überlegt. Diese Chance wurde vertan und so schlägt mein Herz eben schon 35 Jahre für die Roten. Und nicht erst seit Schumacher, wofür ich mir persönlich ganz besonders auf die Schulter klopfe ...

KJ, ich fürchte, dass es, selbst wenn Du wolltest, jetzt zu spät ist für einen emotionalen Zugang zu den Roten. Du hättest die zwanzig Jahre von 1980 bis 2000 nutzen müssen: Leiden, Leiden, Leiden. Das hätte eine emotionale Bindung gebracht, die sich gewaschen hat. Und dann noch den schönen 312b von '70 im Rücken ...
Also KJ, nach dem Download bin ich ratlos. Ich meine nämlich, dass die den Titel immer wieder angespielt haben, um ihn nach einem Unfall/Schrei zu beenden. Also imo haben sie nicht nur den Schrei rausgefiltert, sondern schon einen Teil des Titels gespielt. Das würde insofern durchaus Sinn machen, weil die Musik - lauter Titel von '69 - zur ganzen Inszenierung der Doku einen wichtigen Beitrag geliefert hat.

Als ich die Doku gesehen habe und darin die Unfälle, bin ich jedes mal erschrocken und innerlich zusammengezuckt. Wenn diese Horrorcrashs nicht mit dieser Musik unterlegt gewesen wären, hätte ich im Gegenteil eher gedacht, wie banal das in der Glotze aussieht, schwarz/weiß, kein Ton, als würde man zeigen, wie Frau Koslowski gerade das Gartentor zufällt. Ich könnte mir also kaum eine passendere Untermalung, die den Schrecken solcher tragischen Unglücke charakterisiert, vorstellen. Vielleicht gefällt mir das ja auch deshalb, weil ich sie auf einer Ebene mit den schonungslosen Kommentaren von H. Zwickl sehe, der die Lotusfahrer als "Labormäuse für C.Chapman" tituliert und somit die Schattenseite, die nämlich mit tödlichen Unfällen der "Labormäuse" endet, greifbar macht. Auch das ist krass, aber es ist nun einmal zutreffend. Ebenso zutreffend wie schreiende Menschen bei einem Unfall, so hart es auch ist.

Ich hoffe, ich bin in Deinen Augen jetzt nicht pietätlos. Aber vielleicht ist genau das richtige Stichwort: Darf eine Doku im Gedenken an einen Sportler Stimmung erzeugen oder soll sie möglichst nüchtern bleiben und der Tragik des Ereignisses somit möglichst großen Respekt zollen. Ich bin der Meinung, dass Stimmung erzeugt werden darf und das die eingesetzten Mittel nicht despektierlich oder reißerisch waren. Sehe ich das falsch?

02.09.2010, 10:33  
Karl-Jürgen Hilger




Dabei seit: Juli 2006
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Hi Uwe, zum genaueren und differenzierteren Diskutieren wäre nach meiner Erfahrung ein Kneipentisch mit Bier das einzig Wahre.
Das Forum bringt es ab einer gewissen Gesprächstiefe nicht mehr, weil eine steigende Zahl von Aspekten und Mißverständnissen nicht mehr so flexibel gehändelt werden können wie im echten Gespräch.

Dabei bot Deine Antwort diverse interessante Anknüpfpunkte. Allein schon, daß wir die Sache so unterschiedlich bewerten, hat imho eine Bedeutung, wenn man sich vorstellt, daß unsere beiden Meinungen repräsentativ wären.

Bist Du mit einem einfachen einverstanden?


KJ

04.09.2010, 22:41  
Uwe Kosubek




Dabei seit: Oktober 2007
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438 Beiträge
   

Servus KJ,

wie wahr, wie wahr. Und wie bedauerlich, dass sich sich das weltweite Web eben doch immer wieder als äußerst begrenzt erweist. Zumindest was eine adäquate Ergründung unseres Themas angeht.

Ich bin mit einem einfachen einverstanden. Obwohl ... darf es auch ein zweifaches sein?

Schade, dass es so ein weiter Weg ist zw. HH und M. Da hat nun die virtuelle Welt wieder einen kleinen Vorteil ...

05.09.2010, 10:42  
   
   

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