Eines Abends, in der Nähe von München,
dachte ein Mann, man wolle ihn lynchen -
für seine Weihrauchwitze, die er gemacht,
über die nicht ein jeder hatte gelacht.
Es hatte geknallt, aber begreifen konnte er es nicht -
"wer, wie, was, wieso, weshalb, warum?",
stotterte er und fuhr sich durch's verschreckte Gesicht,
bis er befand: Alles intakt, nix ist krumm.
Doch beim Einatmen durch die Nase
vernahm er ungewohnte Gase:
Zu opakweißer Raumesluft
formte sich ein Weihrauchduft!
Die Erkenntnis ließ ihn Worte suchen,
alsbald begann er wild zu fluchen.
Wiederholt, in abenddämmriger Szene
- die Sicht ward langsam klar -
rief er: "Der is ni reene!",
als er selbst nur noch dämmrig war.
Ohweh, der Duft des Himmels und der Götter,
ließ das Opfer werden zum Objekt der Spötter:
Außer Sächsisch konnt' es nichts mehr sprechen -
so also wollt' man sich an ihm rächen!
Weihrauchwitze sind eine Sache,
Wenn der Schalk das Ziel verfehlt.
Denn süß schmeckt auch die Rache:
Das Sprachzentrum rauchgequält.
"Nunu, so isses nu...", klagte der Bemitleidenswerte:
"Säggs'sch uff Leemszeid - volle Härde."
So lerne man an diesem Beispiel,
dass im Spaß nicht Zorn einfiel'.
Denn wenn Weihrauchbomben zünden,
dann aus guten Gründen!
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Gruß
Carsten
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